Grundkurs Alpinklettern am Admonter Kaibling, 8. bis 10. August 2025

Alpines Kennenlernen am Admonter Kaibling – Naturfreunde Cham zeigen Kletterkunst


Unter der professionellen Leitung von Christian Hartl (Trainer C Sportklettern, Autor des Kletterführers „Ostbayern“) und zwei weiteren Trainern, Matthias Simon (Trainer B Hochtouren) und Bastian Köppl (Trainer C Alpinklettern), durften fünf Teilnehmende vom 08.08. bis 10.08.25 in alpine Mehrseillängenrouten im 4.–5. Schwierigkeitsgrad am Admonter Kaibling im Gesäuse hineinschnuppern. Die Geschichte des Kletterns im Gesäuse ist eng mit der Wiener Schule des Bergsteigens verbunden, die ab den 1920er Jahren die Wände, Pfeiler und Grate des Gesäuses erschloss. Pioniere wie Hubert Peterka, Hans Schwanda und Fritz Kasparek prägten diese Epoche und erlebten im Gesäuse eine neue Form des alpinen Bergsteigens. Die Kletterer der Wiener Schule legten Wert auf technische Schwierigkeiten, Ausdauer und alpines Können.
So liegt es nahe, dass auch ca. ein Jahrhundert später bei den Kursteilnehmern Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, eine gute Kondition, sicheres Klettern im 3. bis 5. Schwierigkeitsgrad (UIAA) und die erfolgreiche Teilnahme an den Kursen „Klettern im Vorstieg“ sowie „Rettungstechnik“ unabdingbare Voraussetzungen darstellten.
Ablauf und Programm
Am Freitag traf sich die Gruppe um 11:00 Uhr auf der Klinke-Hütte. Nach einer kurzen Besprechung ging es los, der Weg führte in Richtung Kaibling, wo am Kaibling-Sockel ideales Gelände für Standplatzbau bereitlag. Zurück auf der Hütte fanden nach einer gemeinsamen abendlichen Stärkung die Nachbesprechung sowie die Planung für Samstag statt. In geselliger Runde galt es, sich weiteres Theorie- und Praxiswissen anzueignen - z. B. über alpine Gefahren, Sicherungstechniken im alpinen Gelände (mobile Sicherungsmittel, wie z. B. Schlingen, Klemmkeile, Friends/Cams, Normalhaken), Standplatzbau (Reihenschaltung, Ausgleichsverankerung, Zentralpunkt), Tourenplanung, Abseilen mit Doppelseil, Seilhandling am Standplatz, Dummy-Runner, alpine Sicherungsgeräte (Tuber), Möglichkeiten der Rettungstechnik (Expressflaschenzug, Schweizer Flaschenzug), Knotenkunde (Mastwurf, Halbmastwurf, Bullin, Gardaknoten, Schleifknoten, Prusikknoten) und Toposymbole bei der Routenplanung.
Samstagfrüh erreichten die Teilnehmenden bei bestem Kaiserwetter nach ca. einer Stunde Fußmarsch ihre Einstiege. Die Gruppe teilte sich: Die eine Hälfte startete an der westlich ausgerichteten Route Herbst-Scholz (4+) mit rund 15 Seillängen inklusive Gipfelgrat, meist im Schatten verlaufend; die andere Hälfte kletterte die Südkante (6-), ebenfalls ca. 15 Seillängen, trotzte den hohen Temperaturen und nutzte gelegentlich schattige Felsnischen. Zurück auf der Hütte ließ man den Klettertag mit erfrischenden Getränken ausklingen und genoss gemeinsam den lauen Sommerabend.
Am Sonntag schlossen sich weitere Übungsphasen und Theorieeinheiten an, bevor um ca. 14 Uhr die Heimfahrt angetreten wurde.
Fazit:
Der Alpinkletterkurs der Naturfreunde Cham am Admonter Kaibling bot eine kompakte, praxisnahe Einführung in alpine Mehrseillängenrouten. Unter der Anleitung erfahrener Trainer